Was ist jakob joseph frank?

Jakob Joseph Frank war ein polnischer Kabbalist, Mystiker und Sektenführer des 18. Jahrhunderts. Er wurde 1726 in Podolia, Polen (heutiges Ukraine) geboren und starb 1791 in Offenbach am Main, Deutschland.

Frank wurde als Nachfolger von Sabbatai Zvi, einem früheren jüdischen Messias-Anwärter, bekannt. Er gründete eine eigene religiöse Bewegung, die später als Frankismus bekannt wurde. Der Frankismus verschmolz verschiedene Elemente des Judentums, des Christentums und des Islam. Frank behauptete, die Wahrheit aller drei Religionen zu verkörpern.

Unter seinen Anhängern verbreitete sich die Überzeugung, dass die Erlösung nur durch die Durchführung extrem sinnlicher und sexueller Riten erreicht werden könne. Dies führte zu Kontroversen und Anfeindungen seitens der jüdischen Gemeinschaft.

Im Jahr 1759 wurde Frank von den polnischen Behörden gefangen genommen und einer Inquisition unterzogen. Um der Verfolgung und Verurteilung zu entgehen, trat er zum katholischen Glauben über und zwang seine Anhänger, dasselbe zu tun. Frank und seine Anhänger wurden von der katholischen Kirche unter Schutz gestellt.

Nach seinem Tod führten seine Nachkommen die Bewegung fort, wenn auch in abgeschwächter Form. Einige seiner Nachfahren wurden berühmte Persönlichkeiten, darunter der österreichische Schriftsteller Otto Weininger.

Der Einfluss von Jakob Joseph Frank und seine Bewegung, der Frankismus, hatten weitreichende Auswirkungen auf das europäische Judentum und hinterließen eine bleibende Spur in der Geschichte der Mystik und des religiösen Denkens.